WhatsApp-Leak: Zwei Milliarden Profilbilder und persönliche Informationen für alle zugänglich

Nov. 20, 2025

Forscher*innen haben herausgefunden, dass sie über WhatsApp rund 2 Milliarden Profilbilder und 1 Milliarde persönliche Profil-Statusmeldungen abrufen können. Sie kamen zu diesem Ergebnis, nachdem sie zunächst die Telefonnummern von 3,5 Milliarden WhatsApp-Nutzer*innen gesammelt hatten. Meta wusste seit über acht Jahren von diesem Leak und gibt hauptsächlich den Nutzer*innen selbst die Schuld für die Offenlegung von Profilbildern und Profilinformationen.

In WhatsApp kannst du sehen, ob jemand ein WhatsApp-Konto hat, sobald du dessen Telefonnummer eingibst. Oft kannst du auch sofort den Namen, das Profilbild und den Status dieser Person sehen. Die österreichischen Forscher*innen nutzen dieses Feature, um systematisch eine enorme Anzahl von Telefonnummern zu überprüfen und so 3,5 Milliarden WhatsApp-Nutzer*innen zu erfassen.

Bei mehr als der Hälfte dieser Konten (57 Prozent, also rund zwei Milliarden) war das Profilbild sichtbar. Bei etwa einer Milliarde Nutzer*innen konnten sie sogar die persönlichen Profil-Statusmeldungen auslesen.

WhatsApp wurde bereits 2017 davor gewarnt, dass dieses System auf diese Weise missbraucht werden könnte. Meta hätte also schon viel früher einschränken können, wie oft Telefonnummern überprüft werden dürfen – und damit auch, wie auf Profilbilder und Informationen zugegriffen werden kann.

In einer Antwort auf Wiredstellt Meta hauptsächlich die Nutzer*innen an den Pranger: Die erlangten Daten seien „grundsätzlich öffentlich verfügbare Informationen“, sofern Nutzer*innen nicht selbst gewählt haben, ihr Profilbild und ihre Informationen zu verbergen.

WhatsApp geht daher davon aus, dass jede*r Nutzer*in die eigenen Einstellungen selbst anpasst, während Nutzer*innen fälschlicherweise annehmen, dass WhatsApp sich um ihre Privatsphäre kümmert.

WhatsApp ist nicht standardmäßig auf deine Privatsphäre ausgelegt

Metas Reaktion zeigt erneut, dass Privatsphäre bei WhatsApp vor allem als Marketingbegriff benutzt wird und dass WhatsApp nicht standardmäßig auf deine Privatsphäre ausgelegt ist.

Verschiedene Funktionen in der App – wie dein Profilbild, deine Profilinformationen, „Zuletzt online“ und dein Onlinestatus – sind standardmäßig öffentlich sichtbar. WhatsApp selbst kann ebenfalls dein Profilfoto, Informationen über dich, Gruppennamen sowie die Beschreibungen deiner Communities und Gruppen einsehen, wie in der Datenschutzrichtlinie von WhatsApp beschrieben.

Außerdem fügt WhatsApp immer mehr Funktionen hinzu, die nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, wie zum Beispiel Channels. In der ergänzenden Datenschutzrichtlinien für WhatsApp-Channelsheißt es, dass WhatsApp buchstäblich alles über dich sammelt und sieht: Welchen Inhalt du anschaust, wie du reagierst, welche Funktionen du nutzt, wie lange und wann du sie nutzt, wonach du suchst – und alles über deine Follower*innen. Außerdem sammelt WhatsApp sämtliche Inhalte, die in Kanälen geteilt werden, also Texte, Videos, Fotos, Dokumente, Links, GIFs, Sticker, Audioinhalte und Umfragen.

Nachrichten und Anrufe auf WhatsApp sind zwar weiterhin privat und Ende-zu-Ende-verschlüsselt, allerdings lässt sich das nicht überprüfen, da WhatsApp Closed Source ist.

Signal ist für dich und deine Privatsphäre gemacht

Die gute Nachricht ist, dass immer mehr Menschen erkennen, dass WhatsApp nicht für die Privatsphäre der Nutzer*innen gebaut ist und zu Signal wechseln– einer App, die die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer*innen tatsächlich priorisiert.

Auf Signal sind Profilbilder und Profilinformationen für alle, die dich kontaktieren wollen, standardmäßig privat. Alles ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt, und Signal kann nichts von dem sehen, was du teilst. All deine Nachrichten, Anrufe, Profilinformationen, Gruppen und Kontakte sind privat – so, wie es sein sollte.

Zusätzlich kannst du unter Einstellungen > Privatsphäre > Telefonnummer festlegen, dass dich niemand über deine Telefonnummer auf Signal finden kann. Wer deine Nummer in Signal eingibt, sieht dann die Meldung, dass du kein*e Signal-Nutzer*in bist. Außerdem ist die Anzahl der Versuche, eine Telefonnummer einzugeben, auf Signal begrenzt.

Außerdem kannst du Signal auch mit einem Benutzernamen verwenden, sodass du deine Telefonnummer nie mit anderen teilen musst, um in Kontakt zu treten.

Zu guter Letzt ist Signal – anders als WhatsApp – Open Source. Das bedeutet, dass du ihnen nicht einfach glauben musst, sondern alles selbst überprüfen kannst.

Sei vorsichtig mit WhatsApp und wechsle zu Signal für mehr Privatsphäre

Nutzer*innen, die WhatsApp trotz aller Datenschutzbedenken rund um Meta weiterhin verwenden möchten, sollten ihre Privatsphäre-Einstellungen so schnell wie möglich aktualisieren, um zu verhindern, dass ihr Profilbild und ihre Profilinformationen von Kriminellen missbraucht werden – etwa für Phishing oder Betrugsversuche.

Der einfachste Schritt ist natürlich, einfach zu Signal zu wechseln. Denn Signal ist nicht darauf ausgerichtet, Profit zu machen– so können sich die Entwickler*innen vollständig auf Privatsphäre und Sicherheit konzentrieren. Andere Apps wie WhatsApp müssen verschiedene Methoden und Tricks einsetzen, um letztlich Geld mit deinen privaten Gesprächen zu verdienen – was oft zu weniger Privatsphäre und schwächerer Sicherheit führt,wie dieser große WhatsApp-Leak einmal mehr gezeigt hat.

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